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Sonntag, den 19. Juni 2011 um 18:35 Uhr

Mit kleinen, elektronischen Spenden Geld verdienen?

Geschrieben von  connormarc

In Bälde startet die Sparkasse den Versuch, ihren Kunden Bargeld abzugewöhnen - mit Bankkarten, die einen „kontaktlosen“ Zahlungsverkehr ermöglichen sollen. Sollen sie doch ruhig, meinetwegen. Aber wenn mit meinem Bargeld aus der Tasche parallel auch potentielles, kleines Spendengeld verschwindet, wäre es dann doch anständig, diese Lücke bankseits ebenfalls mit Hochtechnologie zu schließen. Vielleicht gar kein so schlechter Zeitpunkt, sich einmal mit alternativen Bankspenden-Rechenmodellen auseinander zu setzen.

 

 

Bank ist nicht unbedingt schwer zu durchschauen. Und nur die Wenigsten dürften der Annahme sein, dass unser Bargeld (scheinbar ca. 118,00 Euro durchschnittlich) aus reiner Kundenfreundlichkeit möglichst bald aus den Taschen und analogen Geldbörsen verschwinden soll. Denn eines ist doch klar:

 

Das Geld in der Tasche bringt Bank fast nichts ein. Ganz anders ist das mit dem Geld, das sich auf Konten befindet und/oder dort bewegt wird. Ist das so schwer zu verstehen?

 

Eine Bank muß und möchte Geld verdienen und sie sollte dies (meiner Meinung nach) auch im regionalen, elektronischen Spendenbereich versuchen. Grundsätzlich halte ich hier Mikrospenden für einen recht guten Ausgleich für mein wohl in Bälde von der Bank dematerialisiertes Kleingeld. Aber wie geht das mit dem Geldverdienen für die Bank?

 

Meine Meinung: Reine Rechensache bis auf die hinterste Kommastelle genau und dabei die Kunden nur nicht unterschätzen.

 

Man nehme z.B. die Kosten einer elektronischen Finanztransaktion, stelle diese ins Verhältnis zu einer durchschnittlich generierten, elektronischen (Mikro)Spende, berücksichtige außerdem, dass gespendetes Geld einerseits Kundenkonten schmälert aber andererseits Sammelkonten auf der Bank füllt und rechne noch die Kosten für die Einrichtung der notwendigen, regionalen Subsysteme hinzu.

 

Die Zahlen und Ergebnisse, die dann unterm Strich stehen sollten die eigentlichen Beweggründe dafür sein, regionale, elektronische Spendensysteme anzudenken oder eben nicht. Klingt einfach, ist es aber auch.

 

Was man nicht vergessen sollte (sofern die obige Rechnung nicht aufgeht) ist, dass zufriedene Bankkunden durchaus auch bereit sind, für solide, sichere und schlüssige Dienstleistungen zu bezahlen. Ich weiß es nicht aber ich vermute, dass dies bei elektronischen Spendenmodulen ebenfalls der Fall sein kann. Als Kunde könnte man sich also fragen:

 

Wie viel wäre mir mein eigenes Spenden-Subsystem im Bankzentralrechner wert? Zwischen 2 und 5 Euro im Jahr? Mehr? Weniger? Nichts?

 

Bank-Spendenmodule, die regionales (Mikro)fundraising erproben, sind weder weit verbreitet noch bekannt. Vereinzelt unternimmt eine Bank den Versuch, auf diesem Gebiet Erfahrungen zu sammeln, wie unlängst die Sparkasse Gummersbach-Bergneustadt. Dies mit einem nicht zu unterschätzenden Ergebnis:

 

 

300.000,00 Euro wurden, nach eigenen Angaben, auf diesem Weg für ein kommunales Anliegen realisiert. Eine mehr als beachtliche Summe und in meinem Augen ein Erfolg für die "Kommunity". Ich vermute einmal, dass nicht nur die künftigen Besucher des sanierten Freibades von der Aktion profitieren sondern auch die beteiligte Bank, wenn sie richtig gerechnet hat und das hat sie sicherlich, sonst wäre es nicht Bank.

 

Für weitere Überlegungen gibt es hier und hier vage Ansätze von Bank-Mikrospenden-Rechenskizzen ohne jeglichen Anspruch auf Gültigkeit.

 

 

 

 

 

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