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Montag, den 12. Dezember 2011 um 14:16 Uhr

Wie groß ist "Mikro", wie klein eine "Mikrospende"?

Geschrieben von  connormarc

Diese Frage(n) stelle nicht nur ich mir manchmal. Und während sich diese, in Bezug auf eine Maßeinheit, noch relativ sicher beantworten lässt, so wird das ungleich schwieriger, wenn Bewertungen mit ins Spiel kommen und von Mikrospenden oder Mikrokrediten die Rede ist. Viel genaues weiß man nicht, und auch die Reise zu den alten Griechen und wieder zurück wirft nur weitere Fragen auf. Unternehmen sollte man den Trip dennoch einmal.

 

 

 

 

 

 

Inzwischen beschäftigen sich nicht nur Laien wie ich mit „Mikro“ sondern auch Menschen, die sich mit so etwas auskennen. Aber auch dort, wo man den Erkenntnisgewinn am ehesten erwartet, bildet das Präfix in Zusammenhang mit Geld einen eher weißen Fleck auf der begrifflichen Landkarte:

 

„Noch nicht definiert ist der Betrag, der „mikro“ von „klein“ unterscheidet, d.h. es hängt offenbar von den Bedingungen des Einzelfalls […] ab, ob es sich um kleine oder gar Mikrobeträge handelt“

 

Ob etwas nun „klein“ oder gar „mikro“ ist, hat die alten Griechen nun eher weniger beschäftigt und folgt man der Übersetzung aus dem Griechischen, dann könnte dies auch so bleiben:

 

Mikro oder Micro (griechisch μικρός mikrós ‚klein‘, ‚eng‘)

 

Keine Frage, „mikro“ ist klein. Aber wie klein? Man möchte vermuten, sehr klein und liegt gar nicht mal so falsch, wenn man sich im Umkreis der Maßeinheiten genauer umsieht. Hier, irgendwo zwischen nano und makro liegt also mikro und bezeichnet den Multiplikator

 

10 hoch -6, also 0,000001.

 

Nur mit viel Phantasie lässt sich diese mathematische Tatsache auf den Bereich Mikrospenden oder Mikrokredite übertragen, denn in manchen Fällen ist klein eben auch „zu klein“. Was bleibt ist die „Aufwertung von Mikro“ und damit die Reise ins Spekulative. Wie groß soll Mikro sein, wenn es um Spenden geht, wenn dies noch nicht einmal der Online-Duden so ganz genau weiß. Demnach ist eine Mikrospende eine

 

„Spende in sehr geringer Höhe, die [meist auf elektronischem Weg] ein bestimmtes Anliegen, ein Projekt oder einen Menschen unterstützen soll.“

 

Aber wie groß oder klein ist nun „gering“? Andernorts hat man sich diese Frage relativ pragmatisch kurzerhand selbst beantwortet:

 

„Micro-donations of $200 or less have made up an ever larger share of nomination fundraising in the three United States presidential primaryelections since 2000. (In this measurement a person who donates $190 twice to a candidate has given two micro-donations, but is not a micro-donor.) Micro-donations accounted for 25% of the total donations for the United States presidential election in 2000. This figure rose to 34% in 2004 and 38.8% in 2008."

 

Eine Mikrospende in Höhe von 200 Dollar? Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten möglich. Und auch im Universum der Wikipedia wird die Kleinspende aktuell als Synonym zur Mikrospende und diese Beiden wiederum als Synonym zur Kleinstspende erklärt.

 

Exakt ist das alles nicht gerade, aber vielleicht muss es das ja auch gar nicht sein.

 

 

 

Weitere Gedanken zum Thema "Small":

 

E.F. Schumacher

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