Wenig Zweifel: 2012 wohnt das Potenzial inne, zum Jahr des „Mikro“ zu werden und die vermehrten Angebote von Krediten geringer Höhe sind hier sicher nur ein zaghafter Anfang, wenn auch mit einer gewissen Vorbotenfunktion:
Bestehende Kassensysteme werden modifiziert, zentralisierte Strukturen, im Sinne des verschwindend Kleinen, zumindest hinterfragt. Und das Transaktionen geringer Geldbeträge sich nicht länger nicht rechnen lassen, beweisen mit Mikrotransaktionen immerhin Teile der Gaming-Industrie, die damit nicht zum ersten Mal die Rolle als „Wegbereiter“ inne hat.
2012 kann auch das Jahr werden, in dem man sich nicht länger auf den Errungenschaften einer „Small is beautiful“-Bewegung ausruht sondern versucht, hieraus resultierende Schlüsse und Erkenntnisse zeitgemäß zu interpretieren. Denn auch das „Kleine“ hat sich weiterentwickelt, ist vielerorts bedeutend kleiner geworden, virtualisiert, unsichtbar und ungreifbar.
Es hat, mit all seinem Potenzial, einen festen Platz auch in den elektronischen Systemen gefunden, damit aus den Augen aber (hoffentlich) nicht aus dem Sinn.
Umso relevanter die Fragen, wie „angepasste Technologien“ aus heutiger Sicht definiert sind oder definiert werden können. Lassen sich Gedanken über diese Technologien auch auf zentralisierte IT-Strukturen von Banken anwenden?
Was immer auch kommen mag, Vieles spricht dafür, dass 2012 „Mikro“ und „Banken“ zunehmend zusammengedacht werden, nicht nur in Bezug auf Mikrokredite, was reichlich verkürzt wäre, sondern auch auf weiterreichende Potenziale bis hin zur technologie-gestützten Gemeinnützigkeit vor Ort.
Anders gesagt:
Gigantische, zentralisierte IT-Strukturen sollten heute nicht davon abhalten, diese regional, „klein“ oder sogar „mikro“ zu denken. Eher im Gegenteil. Zentralregionale Subsysteme, Now!
Oder aber, wie Leopold Kohr das einmal publikumswirksam und „griffig“ formuliert hat:
"WHENEVER SOMETHING IS WRONG, SOMETHING IS TOO BIG."
Zur Vertiefung:
Leopold Kohr - Leben nach menschlichem Maß