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Samstag, den 06. November 2010 um 14:19 Uhr

Darf denn (Mikro)Spenden „startup“ sein?

Geschrieben von  connormarc

Ich bin ja seit ein paar Wochen dabei, ein kleines High-Tech-startup-Unternehmen mit Sitz in der Provinz zu basteln. Das Mitarbeitercasting konnte schon erfolgreich abgeschlossen werden (nun sind es schon Einer) und um das Pferd nicht von hinten aufzuzäumen ist jetzt als nächstes wohl der Punkt Finanzierung dran. Heikel, heikel...heikel.

Und ich frage mich:

 

Darf denn (Mikro)Spenden eigentlich und überhaupt „startup“ sein? Und während die Einen schon lange für sich und Andere sammeln, drehe ich mich des nachts im Bett von einer Seite auf die Andere und hoffe dabei auf Erkenntnis. Natürlich völlig vergebens.

 

Der Reihe nach:

 

Der „startup“-Theorie zu Folge bewegen wir uns ja derzeit in einem der riskantesten Fahrwasser, dem der Produktentwicklung. Da haben es diejenigen schon wesentlich leichter, die mal eben 1 und 1 zusammenzählen und aus einer Schreibmaschine und einem Fernseher einen PC oder aus einem Telefonanbieter plus Mobiltelefon eine mobile Spendenvorrichtung konzipieren.

 

Wir schrauben hier im „Labor“ seit Monaten am Bauplan für ein Subsystem im Rechenzentrum mit dem ich dann meine Bank Spendensammlen lassen kann und schon jetzt zeichnet sich ab: Das wird teuer bzw. es wird über alle Maße teuer und das hat nun weniger mit unserer Pausenpizza oder den Serverkosten für die Website zu tun (Beides bewegt sich um die 2,99€). Höchst risikoreich ist die ganze Unternehmung obendrein, denn wir überlegen von Zeit zu Zeit:

 

"Was passiert eigentlich, wenn durch den Einbau des Subsystems das ganze, globale Finanzsystem wie ein Kartenhaus in sich zusammenkracht? Weiß mans? Und wer soll das dann bitte alles aufräumen und bezahlen? Schon bei diesem Gedanken flattert doch jeder noch so gut gewillte Business-Angel ruckzuck vom Hof."

 

Man kann es drehen und wenden wie man möchte: Uns bleibt eigentlich nur übrig, Gedanken dieser Art (Risiko, Folgekosten u.a.) hinten an zu stellen, uns umso mehr auf die Weiterentwicklung unseres kleinen „Produkts“ zu konzentrieren und dabei aber schonmal die Entwicklungskosten bestmöglich zu minimieren (was konkret bedeutet: Maximal eine Pizza und diese ohne größere Extras, Freeware-Einsatz wo möglich, Verwendung der preisgünstigen Plastik-Gehäuse, ein- bis maximal zweifarbiger Logodruck ähnlich Facebook, vorläufiger Einstellungsstopp usw. usw.)

 

Ungeklärt bleibt aber bis heute: Darf denn Mikrospenden überhaupt „startup“ sein? Oder besser noch: Kann denn Mikrospenden „startup“ sein? Betriebswirtschaftlich schwer vorstellbar, wenn man Kosten (sehr sehr hoch) und Risiko (noch höher) addiert. Meinem geschätzten Mitarbeiter empfehle ich trotzdem diesen Lehrfilm. Einfach nur für den Fall der Fälle, dass doch mal jemand Lust auf hohes Risiko hat.

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