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Die Staaten sind nicht Bergneustadt und Crowdfunding nicht gleich Crowdfunding. Aber (psychologische) Wirkmechanismen, die sich u.a. durch den Einsatz von Spendenmodulen ergeben können, lassen vielleicht einen vagen Vergleich zu. Der Sprung von der Crowdfunding-Plattform Kickstarter direkt zur Sparkasse Gummersbach-Bergneustadt sei also an dieser Stelle, auch wenn es ein Weiter ist, gestattet.

Überall ist global. Aber eine Trendwende ist (ansatzweise) spürbar, zumindest bilde ich mir das ein. Lokale, regionale „Bewegungen“ machen zunehmend auf sich aufmerksam und lenken die Konzentration auf das unmittelbar Nächstgelegene: Den Nahraum, die Nachbarschaft, die Nahraumer und die Nachbarn – regionale Banken sind mittendrin und mit ihnen „the big 3“, die großen Rechenzentralen mit der IT der Neuzeit, die (zumindest technisch betrachtet) nur wenig Wünsche offen lässt.

Irgendwie verstehe ich die ganze Aufregung um das Thema Crowdfunding nicht ganz. Vielleicht fehlt mir einfach bislang der elektrisierende Moment bei dem Gedanken, dass eine unbestimmte Anzahl von Menschen (Crowd) ein z.B. kulturelles Projekt „im Netz“ finanziert (Funding).

Mal angenommen, eine Bank bietet ihren Kunden an, als Spenden-Sammelorganisation Geld für ein Projekt oder eine gemeinnützige Organisation in der Region zu sammeln. Die Bank stellt hierzu die technische Abwicklung (in Form eines Spendenmoduls) bereit, informiert transparent über die Entwicklung des Spendenstandes und hält die (potentiellen) Spender darüber hinaus über das Projekt oder die Organisation auf dem Laufenden...

Vor nicht allzu langer Zeit habe ich mit einem Mitarbeiter der Raiffeisenbank Vorallgäu eG gesprochen. Es ging um eine mögliche, finanzielle Förderung des Jugendtreffs durch die Bank. Für die Bank nichts Neues, vergibt sie doch regelmäßig „Spenden für die Region“, wobei hier auf Antrag hin bei einer Mitgliederversammlung darüber abgestimmt wird, für wen und was gespendet wird. Digital ist hier allenfalls die Kontaktaufnahme via E-Mail und die Antragstellung.

Der aktuellen Marketing-Image-Kampagne der genossenschaftlichen Finanzgruppe Volksbanken Raiffeisenbanken „Werte schaffen Werte“ verleiht Ulrich Wickert sowohl Gesicht als auch den werbewirksamen Inhalt in Wort, Bild und Ton, also quasi „in Youtube“.

Regionale Banken sind gerade im Begriff, Potenziale, die sich aus webbasiertem Spenden ergeben auf verschiedene Art und Weise zu interpretieren und in der Praxis zu erproben. Und auch wenn diese ersten „Gehversuche“, im Gegensatz zu Sammelorganisationen, die Fundraising zum „Kerngeschäft“ erklärt haben, noch etwas statisch, z.T. etwas provisorisch aber an allen Ecken und Enden ausbaufähig daherkommt, so zeichnet sich für mich eine Entwicklung ab, die ihre Definition eher früher als später finden wird.

Banken spenden. Das ist weder neu noch besonders originell. Aber es macht Sinn, insbesondere in Bezug auf regionale Banken, die sich schon qua Leitbild offen zu ihrem Standort und den Menschen vor Ort bekennen. Es könnte wohl immer so weitergehen wie bisher, stünde nicht weniger als das gesamte Spendenwesen im Zuge der Möglichkeiten, die sich durch den technischen Wandel herausbilden auf dem Prüfstand.

Von Zeit zu Zeit frage ich mich, wie das Thema: „Twitter-Engagement“ oder „Twitter-Aktivitäten“ von Banken diskutiert würde, wenn sich der Focus von der Banken- auf die Kundenseite verschieben würde. Einfach gesagt stellt sich mir die Frage, wie viele Tweets denn eigentlich mit @SparkasseXY beginnen, d.h. in welchem Maße sich denn Kunden nun mit einer offenen, direkten Ansprache, Fragen, Anregungen oder meinetwegen auch „Forderungen“ an ihre oder eine Bank wenden.

Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt. Aber der Weg ist nicht immer frei. Noch vor ungefähr anderthalb Jahren als ich mit dem Versuch angetreten bin, (m)ein eigenes, kleines Mikrospenden-Subsystem im Rechenzentrum einer Bank implementieren zu lassen hätte ich nicht im Traum daran gedacht, dass nun 3 Azubis der Fiducia IT AG zu Hoffnungsträgern in genau dieser Angelegenheit werden könnten.

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