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Montag, den 11. April 2011 um 14:11 Uhr

Was regionale Banken von regionalen Banken lernen könnten (Blogbeitrag)

Geschrieben von  connormarc

Regionale Banken sind gerade im Begriff, Potenziale, die sich aus webbasiertem Spenden ergeben auf verschiedene Art und Weise zu interpretieren und in der Praxis zu erproben. Und auch wenn diese ersten „Gehversuche“, im Gegensatz zu Sammelorganisationen, die Fundraising zum „Kerngeschäft“ erklärt haben, noch etwas statisch, z.T. etwas provisorisch aber an allen Ecken und Enden ausbaufähig daherkommt, so zeichnet sich für mich eine Entwicklung ab, die ihre Definition eher früher als später finden wird.

 

 

 

„Regionales (Mikro)Bank-Fundraising zur Förderung gemeinnütziger Organisationen sowie des bürgerschaftlichen Engagements vor Ort“. So oder so ähnlich könnte sie lauten. Aber wie soll das bitte gehen?

 

Ganz ehrlich: Sicherlich hat es etwas mit hochtechnisierten Bank-Rechenzentren, (Sub)Systemen, Programmierern und Systemadmins zu tun, aber eigentlich habe ich keine Ahnung en Detail. Wohl aber eine leise Hoffnung, dass Banken von Banken lernen, sie sich die Konzepte der „Nachbarschaft“ an- und abschauen, bei Erfolg in ihr System implementieren, dort ausbauen, weiterentwickeln und dann von vorne. Bankspenden-Projekte wie das der Sparkasse Gummersbach-Bergneustadt könnten hier den Weg gleich in mehrfacher Hinsicht weisen:

 

1)

Ich gehe davon aus, dass sich das Projekt nicht nur für die Stadt Bergneustadt und damit auch ihre Bürger sondern auch für die Sparkasse „auszahlt“. Sonst, und das sagt mir eine gewisse Intuition bzgl. Banken, würde es schlicht und einfach nicht durchgeführt werden. Wird hier gerade eine „win-win“-Situation vorgeführt von der am Ende alle Beteiligten profitieren? Das wäre nicht nur wünschenswert sondern unterm Strich sogar der „Vorführeffekt“ für ein rechenbares, kommunales Bank-Spenden-Modell. Der weitere Projektverlauf wird dies in den nächsten Tagen zeigen:

 

 

2)

Das faszinierende an webbasierten Bank-Spendenmodellen ist, dass durch die vereinheitlichten Auftritte und IT-Lösungen nur schwer dagegen argumentiert werden kann, warum z.B. ein Spendenbarometer „ausschließlich“ von der Sparkasse Gummersbach-Bergneustadt eingesetzt werden sollte. Anders formuliert:

 

Was als „Online-Modul“ hier funktioniert, ist in alle IT-Systeme von Sparkassen übertragbar und dort auch implementierbar. Das behaupte ich zumindest an dieser Stelle und behalte mir einmal vor, bei meiner Sparkasse auch einen „Spendenbarometer“ für den Jugendtreff anzufragen, sofern sich dieser in der Praxis bewährt. Gerne bin ich bereit, einen Prozentsatz X der gesammelten Summe als Verwaltungskosten „zurück zu lassen“.

 

3)

Spendenbarometer hin oder her. Als Einzelmaßnahme und für sich betrachtet bietet dieser zwar eine aus meiner Sicht gelungene „Klammer“ um das Projekt und auch ein motivierendes „Orientierungstool“ im gesamten Sammelprozess aber die kommunale Vereinslandschaft ist bunt, vielfältig und facettenreich.

 

Die Sparkasse Aachen versucht derzeit, dieses bunte Vereinsleben auf ihrer Homepage abzubilden und auf diesem Weg in einem Spendenprojekt „erlebbarer“ zu machen. Damit wird dem Thema Fundraising hier nicht nur mehr (virtueller) Raum zur Verfügung gestellt sondern das Thema als Ganzes stärker gewichtet. Leider wird meine Freude über diesen Umstand durch die, aus meiner Sicht, gewichtige Tatsache getrübt, dass die Sparkasse hier selbst als Spendenorganisation in Erscheinung tritt und das Sammeln eben gerade nicht in den Verantwortungsbereich der Menschen vor Ort gelegt wird.

 

 

Ein wie auch immer ausgestaltetes Spendenbarometer sucht man hier demnach vergebens, was konzeptionell auch wenig sinnvoll erscheint, zumal die in diesem Projekt zu vergebende Spendensumme der Sparkasse mit insgesamt 31.000,00€ für 100 Vereine feststeht und die Menschen über die Vergabe abstimmen können. Zentrale Potentiale, die sich erst dadurch ergeben können, dass die Bank lediglich die technische Sammel-Infrastruktur zur Verfügung stellt und selbst als Spender (zumindest) in den Hintergrund tritt, bleiben dabei ungenutzt. Wie man es anders machen könnte, zeigt das o.a. Beispiel aus Gummersbach-Bergneustadt.

 

4)

Welch vielfältigen Potentiale und Auswirkungen innerhalb der Kommune ein Spendenprojekt haben kann, zeigt sich gerade dort, wo die Bank als Spender in den Hintergrund tritt aber dennoch „Anreize“ schafft, einen Teil zum Projekt beizusteuern. Ein „Anschub“-Spendenbetrag der Bank, ergänzt durch eine weitere Spendensumme bei Erreichen einer vorher definierten Grenze ist sicher nur eine Strategie, den Sammelprozess nicht nur in Gang zu bringen sondern, nicht weniger wichtig, auch am Laufen zu halten. Man mag sich kaum vorstellen, wie sich die positiven Effekte potenzieren ließe, verstünden Banken es, „regionales Bank-Fundraising“ konsequent als fester Bestandteil ihrer Social-Media-Aktivitäten zu verstehen und selbstverständlich zu kommunizieren. Welch eine gelungene Abwechslung zu den Gewinnspielen, Marathonläufen und Börsenkursen.

 

Aber bis es soweit ist wird es (wenn überhaupt) noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Und erst dann, wenn ein Spendenbarometer den Sammelstand annähernd in „Echtzeit“ wiedergibt, jeder Verein die Möglichkeit hat, Banken-IT für ein regionales Fundraising zu nutzen, auch Mikrospenden-Projekte realisiert werden sowie ein buntes Vereinsleben im Social-Media-Banken-Kontext auch lebendig abgebildet wird, kann man aus meiner Sicht behaupten, dass regionale Banken den Anschluss an die Entwicklungen im Spendenwesen gefunden haben.

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