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Freitag, den 22. Juli 2011 um 22:26 Uhr

Das ist nicht die BofA, das ist die Voba! Über das Ethische in Banken und deren Kunden

Geschrieben von  connormarc

Und wenn sie nicht gestorben sind, dann warten sie noch heute. Zumindest die nicht gerade wenigen Menschen, die heute der Meinung sind, eine Bank sei ein Institut, hinter dessen Mauern oder Glasfassaden es nicht (immer) mit rechten Dingen zu gehe. Und wenn Wikileaks mit Informationen lockt, die dem Ruf der "Bank of America" nicht unbedingt zuträglich seien, dann ist schon einmal eines garantiert: Interesse. International.

 

 

 

 

 

 

 

Da macht es dann auch eher wenig, wenn (noch) nicht ganz so klar ist, um wen oder was es in der angekündigten Enthüllungsgeschichte globalen Ausmaßes überhaupt geht. „We don't know' what documents Wikileaks has“ und "We don't know what it is" klingt es aus der Chefetage der Bank.

 

Soviel Erhellendes dazu. Wer indes nicht so lange warten möchte bis klarer ist, ob und wer und wie in welchem Fall was gemacht oder eben nicht gemacht wurde in der Bank, der könnte sich auch lieber heute als morgen einklinken in einen derzeit ablaufenden Bewusstseinswandel, der sich hier vor den Eingangsportalen unserer (unserer) Banken abspielt. Man mag es glauben oder auch nicht: (Regionale) Banken sollen „ethische“ Banken oder „ehtischere“ Banken werden. Sie sollen „ethisch“ banken oder ein „ethical banking“ realisieren. Sie sollen einfach „gute“ Banken werden, und nicht allzu lange damit warten.

 

Man hört es auch hierzulande schon aus den Chefetagen klingen: „We don't know what it is“ bzw. „Was bitte soll das sein?“, in dieser Frage schenken sich BofA und Voba wohl eher wenig. Gemeinsam scheint die Frage: "What the hell is going on here?" oder aber:

 

"Was passiert gerade in einer Welt, in der Forderungen dieser Art laut werden?"

 

Die Frage, ob und wenn ja, wie Banken und Ethik in Einklang sind oder in Einklang zu bringen sind, ist (es war zu vermuten) in keinster Weise einfach zu beantworten. Auch nicht von Menschen, denen man die Beantwortung am ehesten zutrauen mag, wie z.B. Rolf Kerler, Mitgründer der GLS Bank:

 

„Ich würde das Ethische überhaupt nicht auf die Ebene von Anlagen oder Institutionen beziehen wollen. Ethisch kann nur ein einzelner Mensch sein, der eben nicht nach äußeren („ethischen“) Normen handelt, sondern sich zu etwas durchringt, von dem er überzeugt ist, dass es in dieser besonderen Situation Gutes bewirkt. Ethik ist immer etwas ganz Individuelles. Eine Kapitalanlage als allgemeines Angebot kann nach meinem Verständnis selbst nicht ethisch sein. Sie ist höchstens eine sozial gesundend wirkende oder eine ökonomisch sinnvolle Anlage. Auch der Staat kann nicht ethisch sein, nur die einzelnen Staatsbediensteten könnten versuchen, ethisch zu handeln, möglicherweise kommen sie dabei sogar in Konflikt mit ihren Vorschriften.“

 

Leb wohl „Ethikbank“, du „gute“ Institution. Wie bequem wäre es gewesen, dich endlich erschaffen zu können und von nun ab sicher gehen zu können, immer und überall das „Richtige“ zu tun bzw. dies vielmehr von der Bank tun zu lassen, was noch wesentlich komfortabler ist. Es scheint aber, als bliebe uns der stetige Diskurs einfach nicht erspart, und damit das immerwährende „Ringen“ um die Frage, was in diesem und jenen Fall zu tun ist.

 

Erste Annäherungsversuche finden sich hier, in der Betrachtung von Mario Nefischer, der immerhin bis dato 3 Methoden offenlegt, wie moderne Regionalbanken Mehrwert stiften können. Fundraising, Kooperation und Gemeinschaftsarbeit von und in Banken wird zweifelsohne von Menschen gemacht. Inwieweit in den aufgeführten Beispielen ethische Handlungen zum Tragen kommen, entscheidet der Diskurs hierüber, sofern es diesen gibt.

 

Denn wie gesagt, das hier ist nicht BofA und Wikileaks sondern Voba und Co. Willkommen in ihrer Region.

 

Um beim Thema Fundraising zu bleiben: Was die Raiffeisenkasse in Bozen, in Kooperation mit dem Förderverein „Ethical Banking“ unternimmt, lässt sich nicht nur namentlich unter ethischen Gesichtspunkten prüfen. Sichtbarkeit, Transparenz, Sicherheit, Direkter Kontakt und Bequemlichkeit als Leitbegriffe der eingerichteten Spenden-Plattform. Klingt schonmal nicht ganz „unethisch“ das Ganze, schon gar nicht im Hinblick auf Bank.

 

By the way: Bietet ihre Bank nicht auch etwas derart Vergleichbares an?

 

Und wer nach diesem kurzen Ausflug noch Lust hat, sich einmal selbst als Bankkunde auf ethisches Finanzverhalten hin zu durchleuchten, der könnte sich ja in einer ruhigen Minute einmal mit folgender These beschäftigen:

 

„Banken und Kunden sind symbiotisch – Eine Bank ist immer nur so gut wie die Forderungen der Kunden“

 

In anderen Worten: Ethik geht uns alle an oder aber: Ändere dich selbst - So änderst du Banken.

 

 

Quellen:

Good Bank - Das Modell der GLS Bank

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