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Dienstag, den 26. Oktober 2010 um 20:16 Uhr

Gillette, Fidor und die Phantasiebrücke in die Sparkassenfiliale Harburg-Buxtehude

Geschrieben von  connormarc

Auch wenn es sich beim Thema Mikrospenden schon dem Wortstamm nach (gr. μικρός mikrós „klein“, „eng“ ) um ein eher überschaubares Teilgebiet des Finanz- bzw. Spendenwesens handelt ist es ein Leichtes, sich z.B. auf Partys mit wilden Spekulationen über die kleinsten der kleinen Spenden ganz ganz weit aus dem Fenster zu lehnen. Sprichwörtlich.

 

 

 

Warum ist das eigentlich so?

 

Ich nenne das oftmals das sog. „Gillette-Syndrom“, denn schon als die ersten Soldaten in einer „Vorreiterrolle“ während des 2 Weltkrieges regelmäßig Nassrasierer nutzten war abzusehen:

 

Wenn die Klingen auch nur ein einziges Männergesicht einigermaßen glatt rasieren können, dann sollte dieses Verfahren bei (fast) allen Gesichtern auf die gleiche Art und Weise funktionieren. Ausnahmen sind natürlich immer möglich.

 

Und so endete zwar glücklicherweise der Krieg, mit ihm aber noch lange nicht die Nassrasur mit Nassrasierer. Im Gegenteil, sie fing damit gerade erst richtig an. Den Soldaten folgten in der Heimat ungezählte, meist männliche Zivilisten im regelmäßigen Ritual und der Erfinder, King Camp Gillette, schrieb Erfindergeschichte. Wie das eben manchmal so läuft.

 

Im Prinzip verhält es sich mit dem gesuchten Mikrospenden-Subsystem im Bank-Zentralrechner nicht bedeutend anders. Wenn auch nur eine Bank weltweit den Spenden-Automatismus in Gang setzen kann, dann können dies die meisten, wenn nicht sogar alle Banken, vorausgesetzt diese arbeiten in irgendeiner Art und Weise mit unser aller Dezimalsystem und unser aller Technologien.

 

Der Werbeexperte könnte folgern:

 

Eine Klinge, ein Gesicht – (fast) alle Gesichter

Eine Bank, ein Subsystem – (fast) alle Banken

 

Noch vor einigen Wochen habe ich mich in dem Zusammenhang von mir selbst zu der Aussage hinreißen lassen: Banken sind für mich eigentlich austauschbare Akteure. Kritik habe ich dafür genug einstecken müssen.

 

Was hat denn auch z.B. die Fidor-Bank mit der Sparkasse Harburg-Buxtehude gemeinsam?

 

Zunächst einmal: Das ich ausgerechnet diese beiden Banken in einem Atemzug erwähne ist eher dem Zufall geschuldet. Die jeweiligen Vorstände mögen mir verzeihen, aber die tägliche Arbeit mit unser aller Dezimalsystem und der Einsatz unser aller Technologien, die sich im weitesten Sinne mit den Begriffen „Informationsverarbeitung“ und „Datentransfer“ assoziieren lassen bildet für mich durchaus eine verbindende „Brücke“ auf der ich schlafwandlerisch irgendwie von der Fidor-E-Wallet hinüber in die Sparkassenfiliale in Harburg-Buxtehude wandeln kann und dies ohne einen größeren Schaden zu nehmen. Sprichwörtlich übrigens.

 

Jetzt „Hand aufs Herz“ liebe Bankerinnen und Banker:

 

Mal abgesehen von der individuellen Art mit euren Kunden zu kommunizieren sowie deren vermehrte Einbindung in eure Kommunikationsstrategien und auch ungeachtet von Social Media, Social-Banking, Social tralala sowie der leidigen Diskussion über die Zukunft, Größe, Wandfarbe und Innenarchitektur von zukünftigen Bankfilialen:

 

Wenn es darum geht, die der Menschheit zur Verfügung stehenden Technologien für den Datentransfer zu nutzen kann ich (zwar noch etwas unscharf von weitem und außen stehend) doch noch einige, grundlegende Gemeinsamkeiten und "Muster" von Banken erkennen und das freut mich schon morgens beim Frühstück.

 

Dezimalsysteme, Datentransfer und Automatismen gingen und gehen doch noch alle Banken etwas an und bilden, zumindest in meiner vagen Vorstellung, eine Art verbindende und auch stabile „Metagröße“. Gleichzeitig muss ich aber auch eingestehen, dass ich bis dato noch nie zu Gast in einem Bankrechenzentrum gewesen bin und die Dinge bzw. Prozesse hier auch vollkommen anders liegen könnten.

 

In dieser Sache bin ich nach wie vor Theoretiker und Phantast in einer Person, lerne aber immer gerne dazu, sofern ich mal vorbeikommen darf.

 

Gemeinsamkeiten hin – Unterschiede her:

 

Ein Messer macht, trotz Klinge, noch lange keinen Nassrasierer und die erste Bank, die Mikrospenden automatisiert, wird sich (bei ähnlichen bzw. nahezu identischen technischen Voraussetzungen) wohl radikal und von einer Sekunde auf die andere von allen anderen Banken unterscheiden, denke ich. Dieses kleine Detail sollte doch zumindest etwas unternehmerische Hoffnung wecken in einer Zeit, in der gerne und immer noch der Einsatz von Twitter und Facebook als gewichtiges Unterscheidungskriterium in Bankenkreisen herhalten muss.

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